„Macht kaputt, was Euch kaputt macht!“ – Äh?

Liebe Leserin, lieber Leser!

Manchmal muss auch ich mich wundern, welche Einstellung bestimmte Kollegen oder Kolleginnen zu den Krankheiten Ihrer Patienten und Patientinnen haben.

Der jungen Mann kam, weil er ein Attest zur Vorlage beim zukünftigen Arbeitgeber benötigte. Er erzählt dann im Gesprächsverlauf, dass er bis vor einigen Wochen über Jahren – ein Mal in der Woche – eine ambulante Psychoanalyse in Anspruch genommen hat – insgesamt fast 140 Sitzungen (von der Krankenkasse gerne bezahlt!).

kaputt

Er hatte damals mit dieser Therapie angefangen, weil er sich in einer schwierigen Lebenssituation mit starken existentielle Ängsten befand, verbunden mit schweren ausgeprägten depressiven Beschwerden, zum Teil auch mit suizidalen Gedanken (also Überlegungen, sich das Leben zu nehmen ). Auch in den Jahren danach, bis zum heutige Tag hat er immer wieder depressive Schwankungen, die ihn durchaus belasteten.

Auf meine Frage, ob er vielleicht auch mal mit Antidepressiva behandelt worden ist, antwortet er mit nein und daß sein Psychotherapeut ihm dies verboten hatte. „Der Therapeut meint, ich würde es mir dann zu leicht machen, das würde die Psycho-Analyse stören!“
Meiner Meinung nach eine gefährliche Meinung und ein veraltertes Gedankengut, und,  wie schon beschrieben, ist bei einem schwer depressivem Menschen eine Psychotherapie eher eine Überforderung.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, melden Sie sich, ansonsten, bis zum nächste Beitrag meinerseits.
Herzlichst, Ihr Dolf Hage

 

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