Kinder gut, alles gut: Paranoide Psychosen

Liebe Leserin, lieber Leser !
Anfang dreißig, seit gut 2 Jahren verheiratet und noch kinderlos . Sie hatte lange im Ausland gelebt und gearbeitet, war vor einigen Jahren erstmalig an einer paranoiden Psychose erkrankt, hatte anschließend noch einige psychotische Phasen bis auch sie endlich davon überzeugt war, dass es sinnvoll ist, über einen längeren Zeitraum Neuroleptika (Medikamente gegen Psychosen) einzunehmen.

Kinderwunsch und paranoide Psychosen

Unter dieser Medikation ging es ihr relativ gut, obschon sie nie mehr gearbeitet hat. Und es war schon länger ihr Wunsch schwanger zu werden. Im Rahmen ihrer Erkrankung war es meiner Meinung nach eigentlich zu früh, die Medikation abzusetzen, aber ihr Kinderwunsch stand in Vordergrund. Sie hat ihre Medikation langsam ausgeschlichen, später ganz abgesetzt und wurde kurz danach, zu ihrer großen Freude schwanger. Sie ist jetzt im fünften Monat schwanger und kommt alle 2-3 Wochen in die Praxis um zu berichten wie es ihr geht und um sich rückzuversichern, dass sie auch keine Medikamente brauche. Bis jetzt alles bestens ! Auch wenn bei vielen Medikamenten kein erhöhtes Mißbildungsrisiko bekannt ist, ist es wichtig
(nach Möglichkeit) in den ersten 4-5 Schwangerschaftsmonaten keine Medikation ein zunehmen, weil sich gerade in diesem Zeitraum beim Kind die verschiedensten Zellen in unterschiedlichste Richtungen differenzieren und entwicklen und damit das Risiko für Fehlentwicklung und Missbildungen ( durch Medikation ) am Größten ist. Später wächst das Kind „ nur noch“ und es besteht kaum mehr Gefahr, Medikation kann relativ unbedenklich verabreicht und eingenommen werden .
Da diese Medikamente durch das Blut der Mutter auch in das Kind gelangen, sollte nach Möglichkeit zwei Wochen vor der Geburt die Medikation wieder abgesetzt werden, damit das Kind nach der Geburt nicht in einen „ Entzug „ kommt. Nach der Geburt ist daran zu denken, dass einige Medikamente in der Muttermilch nachweisbar und vielleicht für das Kind nicht gut sind.
Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben melden Sie sich, ansonsten:

Bis zum nächsten Beitrag meinerseits.

Herzlichst…

Ihr Dolf Hage .

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