Stark sein, wenn man schwach ist!

Liebe Leserin, lieber Leser!
Sie sagt, dass sie sich völlig überfordert fühlt, erschöpft und traurig sei und am Liebsten möchte sie ein Medikament um ihren Alltag wieder zu schaffen. So hat sie unteranderem 3 Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren, 2 Hunde und einen Minijob in einer Buchhaltung.
Gefragt, wie es denn zu dieser Erschöpfung gekommen sei, erzählt sie, dass sie sich von ihrem Mann getrennt habe. Jahrelang sei sie von ihrem Mann gedemütigt und sowohl körperlich als auch seelisch misshandelt worden. Sie habe immer gedacht, dass sie selber seine Ausbrüchen provoziere. Sie habe sich schuldig gefühlt, weil er sagte nicht glücklich zu sein und dabei konnte er doch auch so lieb und fürsorglich tun; bekam sie aus der Nachbarschaft und von Verwandten doch immer die Rückmeldung wie harmonisch ihre Familie nach außen wirke.

tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Nur irgendwann konnte sie nicht mehr, war zutiefst verzweifelt und zerrissen, hat erst mit einer Freundin und später auch mit einer Beratungsstelle geredet und sich entschieden ihn zu verlassen. Seitdem lasse er sie nicht mehr in Ruhe. Er mache sie überall schlecht, drohe ihr die Kinder weg nehmen zu lassen, verfolge sie überall hin.
Sie sorgt sich um ihre Glaubwürdigkeit, da er überall so nett und charmant auftreten kann: Vor Gericht, beim Jugendamt und so weiter .
Gefragt nach ihrer eigenen Kindheit und Jugend beschreibt sie eine katastrophale Zeit:
Ihr Vater war Alkoholiker und gewalttätig, sowohl gegen seine eigene Frau als auch gegen die beiden Kinder. Ihre Mutter habe sich nie gewehrt aber auch die Kinder nicht beschützt. Ihre Mutter habe ihr immer erzählt, dass sie selbst kein gewolltes Kind sei, entstanden nach einer Vergewaltigung durch den Vater!
Ihr selber waren noch nie die Parallelen aufgefallen zwischen dem, was ihr in ihrer Kindheit und Jugend passiert war und dem, was sie in ihrer eigenen Familie erlebt hatte.
Ich habe mit ihr besprochen, das Medikamente vielleicht vorübergehend unterstützen können, aber das es für sie viel wichtiger sei, eine ambulante tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. In dieser speziellen Therapie kann sie ihre eigene Lebensgeschichte aufarbeiten und auf diesem Hintergrund lernen ihr jetziges Verhalten zu verstehen und zu verändern; sich selbst Bewusswerden und Bewusstsein!!!
Der Mensch ist ein Wiederholungstäter in weiterem Sinne: Er denkt und handelt zunächst immer nach dem erlernten und ihm vertrauten Muster!
Wenn Sie noch Fragen oder Anmerkungen haben, melden Sie sich, ansonsten:

Bis zum nächsten Beitrag meinerseits.

Herzlichst,
Dolf Hage.

Kommentare sind geschlossen