Von Psychonauten, Medikamentasen, Psychopeuten und Unbekanntem!

Liebe Leserin, lieber Leser!

Vor Kurzem hat mir eine Patientin erzählt, wie sie sich beim ersten Termin in unserer Praxis, beim ersten Gespräch mit mir, gefühlt hat: Völlig verunsichert und ohne Ahnung, was passieren wird!
Sie hatte damals Hilfe gesucht, weil sie das Gefühl hatte mit ihren Beschwerden allein nicht mehr zurecht zu kommen. Sie hatte das Gefühl ihren Alltag nicht mehr zu bewältigen. Aber bei wem sollte sie Hilfe finden: Beim Psychiater, Psychotherapeuten, Psychologen, Psychoanalytiker oder einer Beratungsstelle?

Von Psychonauten, Medikamentösen, Psychopeuten und Unbekanntem!

Alles Bezeichnungen und Berufsgruppen, mit denen sie noch nie was zu tun hatte. Und wie die Hilfe aussehen könnte, die sie suchte, das wusste sie auch nicht. Sie hat sich dann entschieden erstmal zum Arzt zu gehen, einem Facharzt, weil sie das Gefühl hatte damit nichts falsch zu machen.

Während dem Erstgespräch habe ich auch über die Möglichkeit einer medikamentösen (Begleit-) Behandlung gesprochen. Davon war sie damals entsetzt, war sie doch immer gegen Psychopharmaka gewesen oder würde ich meinen, dass sie so schrecklich krank sei, schlimmer als sie selbst dachte, dass sie nur durch Medikamenten gerettet werden konnte?

Diese Möglichkeit, mit Medikamenten behandelt zu werden, hat sie dann auch erstmal weit von sich gewiesen! Sie fühlte sich auch nicht verstanden von mir und auch mit meinen Erklärungen über Psychotherapie / Selbstarbeit konnte sie nichts anfangen: Denn wo blieb dann die von ihr so ersehnte, erwartete Hilfe?

Aber aus welche Gründen auch immer hat sie einen Folgetermin gemacht. Und weitere Termine!!! Und dann fing sie an zu verstehen, dass sie es selber ist, dass nur sie selber sich verändern kann; mit professioneller Begleitung und eventuell, vorübergehend, auch medikamentöser Unterstützung.

Für mich ist Therapie immer ein Mosaik, wobei ich jedesmal ein Steinchen umdrehe und irgendwann verändert sich das Gesamtbild. Vielleicht die Verabschiedung von unerledigten Geschäften, andere Einstellungen, andere Prioritäten!

Und was habe ich aus diesem Gespräch gelernt?

Demnächst mehr, wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben melden Sie sich, ansonsten: Bis zum nächsten Beitrag meinerseits.
Herzlichst, Ihr Dolf Hage

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